Was lange währt ...

30. August 2022, 8:00 Uhr | Jessica Stütz

Die Realisierung von Großprojekten benötigt Raum und vor allem Zeit. Der Science Park in Linz umfasst fünf Bauteile, der Baustart war bereits 2007, die ersten Gebäude wurden 2012 fertiggestellt und übergeben, aber die Arbeiten dauerten noch weitere zehn Jahre. Der architektonisch spektakuläre Campus beherbergt Institute, Forschungsgruppen und Unternehmen, auch eine postgraduale Business School ist dort ansässig.

Was lange währt ...

Die Neubauten des Science Parks stellen fünf Finger dar, die sich nach der Stadt Linz ausstrecken (Fotos: Domico/Hertha Hurnaus)
Integrierte Lamellen schützen vor der Sonne und sorgen für an- genehme Temperaturen in den Gebäuden
Leitmotiv »Kommunikation«: Es galt, Verbindungen zwischen den einzelnen Gebäuden herzustellen

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Der Science Park der Johannes-Kepler-Universität in Linz, der im Detail auch auf Wikipedia beschrieben wird, wurde nach den Entwürfen des Wiener Architekturbüros Caramel Architekten gebaut. „Seit annähernd 15 Jahren planen und bauen wir am Science Park“, sagt Architekt Günter Katherl. Der Planung ging eine intensive Auseinandersetzung mit den Anforderungen der künftigen Nutzer voraus, denn die Architekten wollten mehr als nur Gebäude planen: sie wollten Arbeitswelten schaffen, die vielfältige Prozesse und vor allem Zusammenarbeit möglich machen.

Kommunizierende Fassaden

Das Raumkonzept der Neubauten für die Linzer Universität fokussierte „Kommunikation“ als Leitmotiv. Das Ziel war, dass sich die einzelnen Gebäudeteile des Science Parks verbinden und gleichsam mit der Umgebung in Beziehung treten. Dieser Anspruch wurde auch an die Gebäudehülle gestellt: Die insgesamt 11 000 m2 großen Fassaden sollten widerspiegeln, was die Planer als Motto für den Campus festgelegt hatten. Auch die einzelnen Elemente der Fassade sollen miteinander kommunizieren – so der Wunsch der Architekten.

Dabei war schnell klar, dass es keine Standardlösung für die Fassadenbekleidung dieses Großprojekts geben konnte. Der österreichische Fassadenhersteller Domico aus Vöcklamarkt ist darauf fokussiert, die Produktion nach Kundenwünschen auszurichten. Welches Metall in welcher Farbe oder Dimension geliefert wird, definieren die Auftraggeber: Länge, Breite, Verlegerichtung oder Fugenbreite können individuell bestellt werden. Diese Flexibilität war bei diesem Projekt auftragsentscheidend, und so entstand für die lange Umsetzungs- phase auf der Baustelle eine gut funktionierende Partnerschaft.

Aluminium für die Unikate

Mit einer hinterlüfteten Fassade aus walz- blankem Aluminium konnte die Vorstellung der Architekten schließlich umgesetzt werden. Die gewählte Metallfassade umhüllt nicht nur die spektakuläre Form der Gebäude – jedes für sich ein Unikat – sie bietet auch einen Mehrwert für die Arbeitswelt im Inneren: Die außenliegenden fixen Sonnenschutzlamellen schützen vor Sonnenstrahlen und vor sommerlicher Überhitzung zugleich, was das ganze Jahr über ein angenehmes Raumklima garantiert.


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