Große Module für kleine Technik

4. März 2022, 7:00 Uhr | Jessica Stütz

Vor fast 100 Jahren wurde die Firma Trumpf als mechanische Werkstätte gegründet. Inzwischen bietet das weltweit agierende Hochtechnologieunternehmen Fertiglösungen in den Bereichen Werkzeugmaschinen, Lasertechnik, Elektronik und Elektrowerkzeuge an. Am Hauptstandort in Ditzingen befinden sich neben Verwaltung und Produktion unter anderem auch ein sogenanntes Customer Center, in dem die gesamte Prozesskette der Blechbearbeitung dargestellt wird, eines der größten Laser-Applikationszentren weltweit sowie ein Showroom für 3D-Druck. Zuletzt sind auf dem großen Firmenareal nun drei neue Produktionshallen entstanden.

Schmetterling trifft auf Sattel

Beim Bau der neuen Hallen steuerte die Architekturgesellschaft Barkow Leibinger aus Berlin den Entwurf bei. Passend zu den bereits bestehenden und angrenzenden Gebäuden am Standort, entschied man sich für eine ähnliche Gestaltung – vor allem bei der Dachlandschaft. Statt üblicher Flachdächer entwarfen die Architekten eine dynamisch anmutende Dachkonstruktion: Leicht geneigte Satteldächer und Schmetterlingsdächer mit Gefällen von jeweils fünf Grad wechseln sich drei- bis viermal pro Halle ab und bilden von oben betrachtet an First und Traufen eine gerade Linie. Wie auch schon für andere Dächer des Standorts lieferte Kalzip die Bedachungselemente. Eine Besonderheit, durch die sich die neuen Produktionshallen vom Bestand unterscheiden: Der größte Teil der Dachflächen ist mit individuell gefertigten Solarpaneelen vom österreichischen Hersteller DAS Energy ausgestattet. Der Wunsch der Architekten, eine möglichst hohe Auslastung mit PV-Modulen bei einer homogenen Fläche zu erzielen, stellte sowohl den Hersteller Kalzip als auch die Handwerker vor Herausforderungen.

Große Module für kleine Technik

Aus der Vogelperspektive: Die neuen Werkshallen in Ditzingen unterscheiden sich von den älteren Hallen nur durch ihre dunklen PV-Module (Fotos: Kalzip).
Großbaustelle: Die neuen Dachflächen messen insgesamt über 15 000 m2.
Teamgeist: Die Monteure halten die Tafel hoch, der Elektriker verschaltet

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Das verwendete System Alu Plus Solar ist eine leichte, integrierte und energieeffiziente Photovoltaik-Lösung für Metalldächer. Die besonders flachen Solarpaneele werden werkseitig verklebt, um zu vermeiden, dass Staub oder anderer Schmutz die Verbindung zum Metalluntergrund beeinträchtigt. Für die unterhalb der Solarpaneele liegenden Anschlüsse wurden im Werk in Koblenz spezielle Profiltafeln hergestellt, durch die die Anschlüsse bei der Befestigung geführt werden; zum Einsatz kam in diesem Fall das neue 50/444-Profil. Die Verschaltung der Module erfolgt auf der Rückseite und garantiert somit hohen Witterungsschutz. Für die neuen Hallen in Ditzingen sind dabei Profiltafeln mit einer Länge von bis zu 28 m und mit bis zu zwölf Solarmodulen auf einem Profil entstanden – und damit die bisher längsten Alu-Plus-Solar-Tafeln, die vom Hersteller produziert und ausgeliefert wurden.


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