Ganz gleich ob Verbrenner, Hybrid oder Elektro, ohne Reifen kommt kein Kraftfahrzeug dieser Welt von der Stelle. Sie bringen die vom Motor erzeugte Kraft auf die Straße und sorgen zugleich für Grip und Fahrkomfort. Spätestens nach zehn Jahren sollten die Pneus erneuert werden. Als einer der größten freien Reifenhändler Deutschlands bietet die Pneuhage-Gruppe für den Reifentausch mehr als 1000 Stationen im gesamten Bundesgebiet an. Um Händler und Werkstätten „just in time“ beliefern zu können, bedient sich der 1953 in Karlsruhe gegründete Reifendienst vier zentraler Logistikstandorte. Einer davon liegt beim Firmensitz in Karlsruhe: das zentrale Logistikzentrum für rund 400 000 Felgen sowie die Komplettradmontage. In Hainichen nahe Chemnitz lagern bis zu 50 000 Lkw-Reifen. Für Stapler, Agrar- und Baumaschinen hält der Händler in Nossen bei Dresden rund 15000 Reifen vor. Das vierte und größte Lager mit Platz für insgesamt 1,3 Millionen Autoreifen befindet sich in Speyer.
Erbaut wurde das größte Interpneu-Zentrallager von 2006 bis 2008. Die zwei Hallen mit je 35000 m2 Lagerfläche konnten ab August 2008 schrittweise in Betrieb genommen werden, ab Anfang 2009 lief das damals neue Zentrallager dann in Volllast. Keine zehn Jahre später, im Herbst 2018, begann man mit dem Bau eines dritten Bauabschnitts. Insgesamt kamen damit noch weitere 35 000 m2 Lagerfläche hinzu, verteilt auf vier Hallenteile. Schon im Sommer 2019 konnten zwei Hallenteile mit je 10 000 m2 Fläche als Erweiterung des Reifenlagers genutzt werden. Seit Herbst 2019 werden die beiden anderen Hallenteile mit je 7500 m2 Fläche samt Lagerbüro und Staplerhallen vermietet.
Wie schon beim Hallenneubau 2008 beauftragte die Pneuhage Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG das Büro Boos Architekten aus Renchen mit der Planung des Anbaus. Konstruktiv erstellte man den Hallenanbau aus Stahlbetonfertigteilen in F90 im Rastermaß 20,25×20,25 m sowie mit Wänden als Nebenstützen. Ortbeton mit Köchern bildet die Fundamente. Als Außenwände kamen Stahlkassetten mit 100 mm Mineralwolledämmung zum Einsatz, die mit Stahltrapezblechen bekleidet wurden. Im Bereich der Tore wurden hingegen Stahlbetonsandwich-Elemente mit 60 mm Wärmedämmung eingesetzt.